Die als Humus im Boden vorhandenen
abgestorbenen organischen, auf unterschiedlichen Stufen der
Verwesung befindlichen Stoffe unterscheiden sich zwar in
ihrer Wirkung auf den Nährstoffhaushalt und das Bodengefüge,
doch zeichnen sie sich durch folgende gemeinsame Eigenschaften
aus:
- Sie besitzen ein großes Wasserhaltevermögen.
- Sie lockern ton- und schluffreichen Boden auf, wirken erwärmend
und erhöhen die Durchlässigkeit des Bodens.
- Sie schützen sandige Böden vor Auswaschung und Austrocknung,
außerdem machen sie diese Böden bindiger.
Voraussetzung für den Aufbau wertvoller Humusstoffe ist ein belebter
und feuchter Boden sowie ein ausreichendes Angebot nährstoffreicher
Ausgangsmaterialien.
Humusformen:
Humusform |
Kennzeichen |
Nährhumus |
Beim Abbau und der Umsetzung von leicht abbaubaren organischen
Stoffen wie Wurzeln (abgeernteter Früchte), Gründünger, Jauche
und Gülle, Stallmist, Ernterückstände und Reste tierischer
Herkunft entsteht vor allem der Nährhumus. Selbiger dient den
Bodenorganismen als Nahrungsquelle. Demzufolge kann sich bei
hohem Nährhumusanteil ein reges Bodenleben entwickeln. Die Bodenlebewesen
wiederum bauen den Nährhumus zu Nährstoffen um, dieser Vorgang
wird als Mineralisierung bezeichnet. |
Dauerhumus |
Das Ausgangsmaterial für den Dauerhumus bilden schwer zersetzbare
Anteile des Nährhumus. Zum einen wird diese Humusform deutlich
langsamer abgebaut, zum andern hat sie Einfluss auf die Krümelbildung
des Bodens, auf Nährstoffbindung und den Wasserhaushalt. Der
Dauerhumus besteht aus den sogenannten Huminstoffen, die als
Quellkörper mit einer Größe von weniger als 0,002 mm eine erhebliche
Oberflächenwirkung aufweisen. |
Mullhumus |
Diese Humusform stellt eine kaum abschwemm-, abblas- und absiebbare
Humusform dar. Ursache dafür ist eine eng Verbindung mit Tonmineralien. |
Moderhumus |
Im Gegensatz zum Dauerhumus stellt sich der Moderhumus sehr
wohl als abschwemm-, abblas- und absiebbar dar. Er ist in Sandböden
zu finden und nicht mit Tonteilchen verbunden. |
Rohhumus |
Er stellt eine saure, stickstoffarme und organische Auflage
des Waldbodens dar. Ausgangsmaterial ist z. B. Kiefern- und
Fichtennadelstreu. Da er nicht am Nährstoffkreislauf zwischen
Baum und Boden teilnimmt, stellt der Rohhumus eine an sich durchaus
wertvolle, jedoch ungenutzte
Humusform dar. |
Tabelle 3: Humusformen |